18 April 2006

K.o.n.s.u.M.

Früher, in der DDR, gab es eine "Kette" namens "Konsum". Schnell wurde aus den einzelnen Buchstaben ein Satz gebildet: "Kaufe ohne nachzudenken ständig unseren Mist". Und ja, irgendwie stimmte es, und ich finde, es hat heute noch Aktualität. Kann man sich "glücklich kaufen" ? ich denke nicht, oder nicht wirklich.
Man wird beeinflußt von Werbung und man bekommt gesagt, was man nicht alles braucht. Und dabei geht unter, daß man als Konsument doch eine gewisse, nicht zu unterschätzende Macht hat. Dennoch trotten die meisten irgendwo hinterher.
Ich habe am Sonntag einen Greenpeace-Spot gesehen, den ich ziemlich gut fand. Der Spot ist nicht so platt, wie ich es von Greenpeace gewohnt bin und er sagt aus, daß wir demjenigen macht in die Hand drücken, bei dem wir einkaufen (und von dem wir letztlich unsere Ware beziehen).
Was wäre, wenn alle nur noch Fair-Trade-Produkte kaufen würden? Oder wenn man nur noch bei freien Tankstellen (im besten Fall natürlich beim Rapsölbauern *G*) tanken würde?
Nein, das geht ja nicht, Geiz ist geil und das (Wirtschafts)System läuft ja auch so - wie geschmiert - oder geht es vielleicht doch?
Ich merke, daß ich oft darüber nachdenke, was für Produkte ich kaufe (und ich muß tatsächlich richtig lange suchen, um Knoblauch zu finden, der nicht aus Argentinien ist!). Ich schaue zB woher der Honig kommt, oder woher ich mein Bier beziehe. Lieber eine kleinere Brauerei unterstützen als Industriebrühe trinken. Man kann, glaube ich, doch viel über den eigenen Konsum beeinflussen.
Aber wer will das schon?
sofx

4 Comments:

At 16:30, Blogger maze said...

klar... kann man machen. Mach ich auch. Nicht bei allem, aber bei einigem... Das Problem ist: die Wirtschaft lebt von vielen, die kaufen. Weil ein Produkt sich erst ab einer bestimmten Absatzmenge erst lohnt (abhängig vom Preis). Was wiederrum heißt: Ein einzelner kann wenig bewegen. Aber wenn es viele einzelne gibt, bewegt man was. Nur muss man die vielen einzelnen mobilisieren... Und wie macht man das? Durch Gegenwerbung... Marketing ist blöd :( *kotz* Leute für dumm verkaufen *grml*

 
At 11:03, Blogger Tohuwabobi said...

Das Problem ist doch ein ganz anderes. Beispiel: Microsoft hat auch mal in der Garage angefangen, und MSDOS war was für IT-Querdenker, die gegen den Industrie-Riesen IBM gewettert haben. Und jetzt?
Und das ist mit dem Fair Trade Kaffee genauso: Wenn zuviele Leute den kaufen, wird der auch bei Aldi verkauft, und in 5 Jahren verdienen die Fair Trade-Kaffeebauern wieder genauso wenig wie jetzt alle andern auch.
Und wenn alle Leute Bio-Diesel kaufen, gibts in China bald kein Reis mehr zu essen, weil irgendein Ölscheich alle Reisfelder aufkauft und nur noch Salatöl produziert. Es gibt nur eine Lösung: Jeder wird zum Selbstversorger.

 
At 00:47, Anonymous Anonym said...

Es gibt immer Mittel und Wege.

 
At 13:18, Blogger HoSnoopy said...

Wenn Aldi Fair-Trade-Kaffee verkaufen würde, dann wäre der teurer und der Kaffeebauer würde von profitieren. Deswegen heißts ja auch "Fair Trade", oder? Also es gibt doch da eine Norm, die für das Gütesiegel "Fair Trade" steht. Von mir aus kann das auch Aldi erfüllen. Warum nicht?
Ich glaube kaum, daß Raps in China wächst ;-). Und wenn, dann verklopfen sie dort das Pöl selbst.
Wer weiß.. vielleicht kann man ja Pölpflanzen züchten, die sonstwo, zB in der Sahara wachsen? *achselzuck*
Ich bin kein Biologe und Argrarmensch.. daher hab ich keinerlei Ahnung, ob sowas überhaupt theoretisch möglich wäre...
Ich behaupte aber, daß es unmöglich gehalten wird, da eben größrere Wirtschaftsinteressen dem entgegenstehen.
sofx

 

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