25 Oktober 2005

Hochtheologisches *G*

Jetzt muß ich auch mal was hochtheologisches ablassen. *g*
Ich bekomme immerwieder die Frage, ob man als Christ nun mit seiner Gnade rumsündigen darf, bis die Schwarte kracht, oder ob man sich auf biegen und brechen an irgendwelche Regeln halten muß. In meinen Augen ist das letztere einfacher, man hat Gesetze, an die krallt man sich und alles wird gut. Aber ich denke, das ist ein Trugschluß, denn es wird dann alles garnicht gut. Also aus eigener Kraft kann man sowieso nicht glücklich werden.
Mein Ansatz ist folgender: Ich habe eine Beziehung zu Gott, er hat mich von aller Sünde befreit und der, der das tat, sagt "liebe Gott von ganzem Herzen , ganzer Seele und ganzem Gemüt". Wie kann ich einen Gott lieben, den ich noch nichtmal kenne (am Anfang) ? Nun, ich denke, ich kann überhaupt nur Gott lieben, weil er mich zuerst geliebt hat. Das wiederum ist bei mir eng mit Glaube verknüpft, aber auch mit Dingen, die mir passiert sind und die ich Gott mal in die Schuhe schiebe (wo ich mir einfach lächerlich vorkäme, würde ich es Mr. Zufall in die Schuhe schieben).
Okay, wenn ich nun anfange, Gott zu lieben, dann wächst in mir auch der Hl. Geist, weil ja der, den ich liebe, in mir größer wird. Wenn das passiert wachsen auch die "geistlichen Früchte", wie sie Paulus beschreibt. Wenn man hingegen ne Glaubenskrise hat und von Gott angepißt ist (mal ganz ehrlich, wer ist das nicht gelegentlich?), dann hat man auch n Problem, mit dem, der in einem wohnt und dann tut man eben Dinge, die nicht so glorreich sind.
Aber das bedeutet ja noch lange nicht, daß man nicht gerettet ist. Freilich kann es passieren, daß man "abfällt", aber das passiert glaube ich maßgeblich, wenn man zu lange seinen Brass gegenüber Gott verheuchelt und "runterschluckt", der dann irgendwann explodiert. Ich persönlich war schon über Monate hinweg angepißt und bin immernoch beim Herrn :-). Meinungsverschiedenheiten müssen halt ausgetragen werden.
Sehe ich das - wie so oft - zu einfach?
sofx

11 Comments:

At 08:19, Anonymous Anonym said...

Ist das deine Übertragung von Römer 6? ;-)

 
At 11:27, Blogger HoSnoopy said...

Hm, anscheinend hab ich das Kapitel der Bibel endlich mal verstanden? :)
sofx

 
At 14:22, Blogger Tohuwabobi said...

wie immer gilt auch hier die "goldene mitte", finde ich. zumindest was deinen ersten absatz angeht: die einen erlauben alles und sündigen rum, die anderen verbieten alles. und dass ein christ nicht rumsündigt ist genauso klar, wie dass er nicht "ins gericht" kommt, obwohl er sündigt.
interessanterweise begründen die "verbieter" ihre verbote gerade damit, dass alles gut wird, wenn man sich dran hält. sich dran halten ist gar nicht einfach, sondern sehr schwierig. wenn also einer dieser "verbieter" deinen aufsatz ließt, wird er es nicht verstehen können.

 
At 14:29, Blogger HoSnoopy said...

Naja ich denke, daß man sich bei der Bekehrung aufn Weg macht vom Rumsündigen hin zum nicht mehr Rumsündigen. Freilich mit Rückschritten. Aber Welche Sünde man dabei zu erst läßt, sagt einem doch der Hl. Geist und kein Regelbuch, odersowas? Und manche Sünden brauchen halt länger um abgelegt zu werden. Daß das nervt, ist klar.
sofx

 
At 08:21, Blogger HoSnoopy said...

taketh: Ich bin 10 Jahre Christ. Bin ich damit noch nicht "alt eingesessen"? Ich habe viiiiiiele Predigten gehört, aber da ich schon ein Buch habe, und ich dem Trend zum Zweitbuch noch nicht gefolgt bin, hab ich das lesen meistens gelassen. Anscheinend verwirrt das auch nur, was du da so erzählst, und Verwirrung rechne ich nicht Gott, sondern eher dem Teufel an, oder unsrer Menschlichen Blödheit. :-)
Die Bibel sagt, daß mich _nichts_ von Gottes Liebe trennen kann und darauf baue ich. Ich beleidige den Hl. Geist auch nicht, wenn ich von Gott etwas nicht sofort richtig verstehe. Wenn das so wäre, dann würde die Hälfte aller Prediger schon verratzt sein, weil ich schon so oft Predigten über ein und dieselbe Bibelstelle gehört habe, die allerdings völligst verschieden ausgelegt wurde. Ich folgere daraus: Man sollte sich mit der Bibel selbst auf den Weg zur Erkenntnis Gottes machen, ohne, daß man sich dabei Einen abkrampft oder ängstlich wird.
sofx

 
At 11:20, Blogger tuilin said...

Auf jeden Fall, find ich auch problematisch diese ganzen interrligenten Christen. Das Schlimme sind aber nicht die, sondern ich selbst. Weil ich ihnen mehr Verstand und mehr heiligen Geist anrechne als mir, vertraue ich nicht auf meinen eigenen Kopf und mien eigenes Herz und höre nur auf diese Prediger, von denen mir eh jeder was anderes erzählt.
Deshalb beginne ich jetzt, mich eher auf einem gleichen Level zu sehen und wenn mir was nicht gefällt, was die sagen, höre ich halt nicht drauf. Gott kann sich dann melden, wenn ich was falsch mache.
Das klingt, als würde ich es mir ziemlich einfach machen. Mache ich auch. Und zwar sehr gerne!

 
At 12:02, Blogger HoSnoopy said...

taketh: Ich lese aus der Bibel, daß wir das bekommen, was gut für unser Herz ist. Was will ich mit ner Yacht? die macht doch nur Arbeit :)
Ich glaube, der Hl. Geist spricht zu jedem halt individuell, das Wort Gottes ist lebendig, nicht starr und man kann das, was durch das Wort zu einem Menschen gesagt wird, nicht bei allen Menschen über einen Kamm scheren ...ääh.. oderso :-)
Ich war 19 Jahre lang katholisch und einige, die ich heute eher "Klugscheißer" nennen würde, haben mir religiös eins übern Schädel gezogen. Der Mensch _ist_ religiös veranlagt, ganz egal, ob nun innerhalb oder außerhalb der kath. Kirche ;-). Wichtig ist 1) diesen Leuten zu vergeben damit man 2) den Mist loslassen kann damit man sich damit 3) nimmer beschäftigt und 4) wichtigeres tun kann.
Ich behaupte nicht, daß ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, nur mag ich es nicht, wenn mir irgendwelche Menschen vorschreiben wollen, _wie_ ich mit Jesus zu leben habe und ja, es macht mich teilweise aggressiv, wenn Menschen auf dem Weg manipuliert werden. Auch gilt, daß ich vergeben muß, was mir oft sehr schwer fällt.
Ich bin Christ, Kind Gottes, geliebt vom Papa im Himmel und darauf stelle ich mich.
Claudia: Warum solltest du es dir auch schwermachen?! :-D

 
At 12:42, Blogger HoSnoopy said...

taketh: Das hört sich ein wenig so an als würdest du Gott als "Gottomat" gebrauchen wollen: Oben Gebet rein, unten Erhörung raus. Aber ganz so ist es nicht.
Gott hat mir während meines Studiums mehrmals prophezeit, daß er "was großes" mit mir vorhat. Ich werde "Gemeinden gründen". Naja, als ich mitm Studium fertig war, war ich arbeitslos. Gott ist ja mein Versorger! Also hab ich für ne Arbeitet gebetet. 1/2 Jahr lang tat sich nix, oder fast nix. Ich hab aus lauter Verzeiflung sogar meine Haare abschneiden lassen. Nix. Ich hab gefastet. Nix. Ich schrieb ca. 40 Bewerbungen und hatte 14 Vorstellungsgespräche. Irgendwann hab ich entnervt aufgegeben und gesagt "Hey Gott, wenn du willst, daß ich in Armut lebe, bitte. Ich hab keine Ahnung, was diese Prophezeihungen sollten, ich peils nicht." Ich hab ihm alles vor die Füße geworfen. Und *schwupps* wurde ich überraschend eingestellt :-).
Und ich war bei der Gründung der JF-Darmstadt dabei.
Schaumermal was noch kommt? :)
sofx

 
At 12:47, Blogger tuilin said...

*hihihi*
Ich kann dich so gut verstehen :))
Ich glaube mittlerweile gar nicht mehr, dass man zwanghaft glauben muss, wenn man um etwas bittet. Ich versuchs einfach, meistens wirds nicht erhört. Dafür habe ich aber des öfteren festgestellt, dass sich einfach irgendwelche Dinge ergeben, mit denen ich nie gerechnet hätte, die ich mir schon n Weilchen wünsche, es aber nie angepackt habe. Z.B mein Gitarrenunterricht. Ich habe mir schon seit einigen Monaten gewünscht, endlich mal ein Instrument zu lernen, zu dem ich singen kann (zu Schlagzeug geht das so schlecht).
Ich habs aber nie in die Hand genommen, auch weil es so viel Geld kostet, Unterricht zu nehmen. Und irgendwann kam einer aus meiner Gemeinde auf mich zu, der gar nix von dem Wunsch wusste und hat gefragt, ob ich nicht zusammen mit ihm Gitarrenunterricht nehmen wolle bei nem Bekannten, der für 2 Stunden 10 Euro nimmt. Das fand ich echt geil! Und sowas passiert mir manchmal einfach so.
Mittlerweile bitte ich um gar nix mehr, weil es eh nicht erhört wird im Sinne von "es fällt in den nächsten Tagen vom Himmel".
Entweder Gott schenkt es mir einfach, oder eben nicht. Ich häng mich auch nicht an irgendwelche Dinge so nach dem Motto "ich muss das haben, ich brauch das". Vielleicht gehts mir einfach zu gut...

 
At 12:59, Blogger tuilin said...

Kommt auch drauf an, wie du "Mangel" definierst. Ich denk mal Gott sorgt dafür, dass keiner an einem Mangel sterben muss. Zumindest tut er das bei mir, denk ich mal. Es gibt sooo dermaßen viele Widersprüche zwischen Bibel und Realität... Deshalb stell ich die Bibel ja auch in Frage!

 
At 14:21, Blogger tuilin said...

Ich vertraue Gott schon, nur eben auf meine Weise. Und Gottvertrauen setze ich keinesfalls gleich mit Bibelvertrauen.

 

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