07 März 2006

Rückgrat

Immerwieder fällt mir auf, daß auf Christen geschimpft wird, wenn es darum geht, finanzelle Verantwortung zu übernehmen. Das fängt ganz banal damit an, daß ein christlicher Töpfer sich über die Zahlungsmoral seiner "Geschwister" beschwert, die meinen, daß sie "innerhalb der Familie" kein Geld zahlen zu müssen (oder so ähnlich). Aber das ist leider kein Einzelfall. Aber gerade an Hand "Finanzen" zeigt sich anscheinend, wieviel Rückgrat ein Mensch hat. Geht es um die Finanzierung der JF-DA-Räumlichkeiten, sehe ich ein ähnliches Bild. Wir müssen die Räume bis August kündigen, weil uns die Kohle ausgeht. Und ich finde es traurig, daß einer, der schon länger nicht mehr dabei ist, seinen Zehnten zahlen muß, damit wir keine Miesen machen. Er hält sein Versprechen, uns nicht hängen zu lassen, ein, dennoch ist es traurig angesichts der Tatsache, daß viele garnichts zahlen und dabei immer irgendwelche (in meinen Augen) Ausreden voranschieben.
Stattdessen wird lieber gejammert. Über die eigene Situation, über die eigenen Finanzen, über dies und das. "Typisch Deutsch" könnte man da sagen, aber ist das ein Grund?
Von den Finanzen zieht sich das über das "Gemeindeleben" hin. Es wird gejammert und jeder scheint sich um sich selbst zu drehen. Ich nenne es "rumöhnen" und es nervt mich nur noch. Nur noch wenige haben genug Rückgrat auch mal aufzustehen, aus dem eigenen Loch zu krabbeln. Es nervt mich deswegen, weil ich es von Leuten zum Teil schon über JAHRE höre und ja, da bin ich mit meiner Gedult am Ende (also die, die noch nich so lange dabei sind, sollten sich hier nich angesprochen fühlen).
Wenn man sagt "ich bin eine bekennende faule Sau" und sich gleichzeitig darüber beschwert, daß man seinen "Arsch nicht hochkriegt", dann denke ich mittlerweile nur noch "sei doch einfach still oder ändere was an deinem Verhalten".
Wenn ich dahingehend etwas sage, dann bin ich gleich "lieblos" oder sowas.
Ich denke, daß einige Leute mal erwachsen werden sollten, und sich nicht auf ihren Zustand ausruhen sollten. Vielleicht warten sie ja auf den Messias, der sie aus dem Loch herausholt? Oder ist es doch wie ein "depressiver Patient", der nur ein bischen Bauchpinseln, aber keine echte Hilfe haben will? Achso, ja, ich verstehe die einzelnen ja sowieso nicht, weil es mir ja sowieso immer gut geht.
Ich bin kein Messias, ich bepinsele keine Bäuche (mehr) und wenn der Zustand anhält, werde ich mir eine neue Gruppe/Gemeinde suchen.
sofx

8 Comments:

At 13:54, Blogger maze said...

Hi Uli,


das Problem trifft, wie du schon bemerkt hast, nicht nur euch. Sondern viele. Ich kenne das aus meiner Gemeinde. Die Leute verdienen dort nicht schlecht. Starnberg halt... Aber darum geht's gar nicht. Es geht doch darum: gebe ich aus dem Herzen und für wen geb ich? 10% sind 10% Das ist nun relativ. ob 50, 500 oder 5000 ?. Es fällt immer schwer. Weil die Ausgaben proportional zu den Einnahmen ansteigen. Meistens. Oder höher. Je nach dem, wie man damit umgeht.

Ich muss mich da an meine Nase packen, der da oft gesagt hat, ja, aber...

Das Ding ist doch mal das: Jesus will Einsatz. Er will das sein Wort jeden erreicht. Lauwarems Waser hat er noch nie gemocht. Ich hab da heut morgen Johannes, 11 45 - 57 gelesen. Die Geschichte von Maria, die einen ganzen JAHRESLOHN in Form von Öl verschenkt hat. Nicht weil sie es musste, nicht, weil sie sich dazu verpflichtet fühlte, nicht, weil es "christlich" ist. Sondern weil sie Jesus wirklich lieb hatte. Sie hat es gern getan. Ich glaube, der eigentlich Wert dieses Öls ist uninteressant. Sondern es geht doch um den Grund, warum sie genau das Öl gekauft hat.

Einer Freundin, die ich liebe, der schenk ich auch nix 2. klassiges. Sondern das beste, was ich mir leisten kann. Wirst du sicherlich verstehn.

Bei einer Gemeinde ist das doch dasselbe. Es müssen Kosten übernommen werden. Ist bei uns genauso. (Wir haben auch bammel, die Räume zu zahlen; wenn es so weiter geht, müssen wir 2007 oder so ausziehn). Die frage geht da an jeden persönlich: steh ich dahinter und gebe ich aus dem Herzen. Man kann da niemanden wirklich verpflichten. Jeder muss sich da an die eigene Nase packen und sich fragen, was ihm das ganze Wert ist. Zu dem Zweck der Erinnerung an genau das, hat unser Pastor Predigten gehalten, die das hauswirtschaften anbelangt. Nicht im Sinne einer Forderung, sondern zum Nachdenken. Nur wenn einer wirklich Jesus liebt und davon überzeugt ist, das dies der richtige Platz ist für das geld, was er selbst von Gott geschenkt bekommt, wird er es auch gerne geben. Ist so meine Meinung.

 
At 14:45, Blogger HoSnoopy said...

Ja, anscheinend sind derzeit die eigenen Probleme größer und wichtiger, oder, vielleicht gibts da auch das denken, daß ich ja als "reicher Ingenieur" auch einfach mal mehr geben kann als meinen Zehnten? Ich zahle meinen Zehnten seit über 3 Jahren und ich sehe nicht ein, daß im Prinzip 3 Leute 75% des Einkommens aufbringen. Ich hatte auch Phasen, wo mir der Zehnte wehgetan hat und wo ich nicht wußte, ob das Geld übern Monat reicht - aber ich vertraute auf Gott und es langte immer, so irgendwie.
Ist es fromm verpackter Egoismus, wenn man sagt, daß man im Gegensatz zu anderen keinen Zehnten zahlen kann?
Im Prinzip hast du recht, die Konsequenz wäre doch dann, den Laden einfach dichtzumachen, oder? Wo kaum einer Einsatz bringen will, passiert auch kaum was und damit auch kaum Gemeinde?
sofx

 
At 07:06, Blogger maze said...

Das wichtige ist halt, das jeder das selbst einsehen muss. Gott ist NICHT auf unser Geld angewiesen, oder gar davon abhängig. Ich denke halt, das es wichtig ist, wenn man was gibt, das aus Liebe zu tun. Nicht weil man sich verpflichtet fühlt. Anders gesehn find ich es nicht schlimm, oder sogar ganz gut, einem mal ins Gewissen zu reden. Weil vielen fällt's einfach gar nchit auf. UNd viele denken wirklich, joar... ich bin da jetzt nicht gemeint. Und wo man auf die eigenen Probleme schaut, kann man durchaus mal darauf hinweisen, das Gtt nie einen im Stich lässt. Anders herum: Ich würde es auch OK finden, wenn einer sagt, du ich hab da 1000? Schulden. Wenn ich jetzt noch 10%, von dem was ich verdiene abgeben muss, muss ich für die 10% noch nen Kredit aufnehmen. Das ist ja auch nicht Sinn und Zweck...

Gruß Maddin

 
At 07:19, Blogger maze said...

nochwas: ich versteh dihc sehr gut. Weil hey, schau mal in die Apostegeschichte. Die erste Jerusalemer Gemeinde. Sau geil. Wo eine Gemeinde wirklich lebt, sind die 10% auch kein Thema mehr. Ich will auch in so ne Gemeinde. Und das Ding dabei: WIR sind Gemeinde. Ich, du, trees, jeder.

 
At 09:21, Blogger Josha Eisenhut said...

Aus meiner Erfahrung mit der Begleitung depressiver Menschen würde ich sagen, es gibt folgende Möglichkeiten:
1. Ertragen
2. Sterben lassen
3. Sich selbst abgrenzen und sein Leben leben.

An Depressivität ist oft nichts zu ändern, man kann es einfach nur ertragen, wenn man es dann kann.

Gemeinden, die depressiv strukturiert sind, müssen manchmal sterben, damit die Mitglieder aus dieser Struktur heraus kommen.

Wenn das Maß an persönlichen Ertragen- können voll ist, muss man gehen, ansonsten wird man selbst depressiv und brennt aus.

Insgesamt denke ich, dass man in einer solchen Phase Gott fragen sollte, was "dran" ist. Vielleicht ist es gut, wenn JF DA sich auflösen um allen Leuten aus der Gemeinde die Chance zu geben, aus der depressiven Struktur heraus zu kommen.
Ich sagte VIELLEICHT.
Und wiederum vielleicht hat Gott vor, in Darmstadt bei den JF ein Wunder zu tun.
Und dann sollte man herausfinden, welche Aufgabe man persönlich hat, um zu diesem Wunder etwas beizusteuern.

 
At 10:35, Blogger maze said...

Was für JF DA dran ist, weiß ich auch nicht. Wie auch. Ich kenn euch nicht mal richtig. Aber zu einem kann ich euch nur Mut machen: Fragt nach Gott. Nicht nur fragen, sondern von ihm auch was erwarten. Der Herr ist reich! Und es ist ein Klacks für ihn, jemanden aus der Scheiße zu holen. Er weiß, was er tut. ich sag nur soviel: "wer Bittet, dem wird gegeben...." Gebet bewirkt viel. Hm... mal wieder Lazarus: "Wenn du hier gewesen wärst, hätte mein Bruder nicht sterben müssen" Steht in Johannes 11,21. "Aber auch jetzt weiß ich, was immer du von Gott erbittest, wird er dir geben." - "Dein Bruder wird wieder auferstehn" ... "ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt,wird leben, auch wenn er stirbt".

Die Geschichte lässt mich hoffen und wissen, das Gott ALLES in der Hand hat.

 
At 13:06, Blogger maze said...

@trees

Liebe ist nicht nur nett, sondern das, was uns am Leben hält. Warum es nur dieses eine WOrt für soviele unterschiedliche Arten gibt... Frag mal unsere Dudenfreunde...

Verantwortungs ist angebracht. JA! Aber: Es geht mehr, als nur um ein Wort, das gehalten werden soll. Wenn es nur das wäre....

Natürlich soll jemand, der versprochen hat was zu geben, das auch halten!

Ich möchte mal die Blicke auf 2 verschiedene Situationen lenken:

Generell: Wenn ich aus Liebe gebe, gebe ich gerne. Und dann tut einem das auch nicht wirklich weh. Weil dann ist es auch gesegnet! Ich bin dann davon überzeugt und gebe evtl. sogar mehr, als ich muss, weil mir das am Herzen liegt. Ich kann echt nur betonen: Gott will nicht unser Geld, sondern unser Herz! Er will, das wir ihm nachfolgen! (Johannes 12,26) Zu Geben (aus Liebe) gehört da mit dazu!

Andere Sicht: Zahlungsverpflichtungen.

Es ist erstmal unfair, wenn sich 90% - 100% der Kosten auf 3 Leute verteilen. Aber: die 3 Leute tun es freiwillig, oder? Wenn es aus Zwang geschieht, würd ich mich da ernsthaft fragen, zu welchem Zweck sie das tun. Ich sag nicht, das es nicht loebnswert ist oder so. Aber ich muss doch mal echt sagen, das man hier nach dem Hintergrund fragen sollte. Auch hier denk ich auch wieder so, das es auf JESUS ankommt. Wie sieht er das? What would Jesus do?

Worauf ich hinaus will: Es ist der Zusammenhalt der Gemeinde gefragt! Hierzu mal als Denkanstoß:
1. Thes. 5, 12 - 15.

UNd ganz wichtiger Punkt (viel effektier als 10% ;-) ): GEBET! Das schweißt zusammen! Was will Gott? Redet mit ihm. Dazu kann ich euch nur echt ermutigen! Nicht aufgeben! Auch wenn es echt hart ist.

Zu dem Punkt: Wie ist denn eure 24:1 Woche verlaufen? Hm. ich hoff die hieß 24:1 ;-) Also ich mien die Gebetswoche :-)

@Josha: Zum Thema Depression:

1.Beten
2. Gott die Möglichkeit geben, zu wirken
3. Beten

Es mag echt sein, das einer nicht direkt helfen kann (da kann ich ein Lied von singen... und ist ja nicht so das ich vonDdepressivität befreit bin... eher im Gegenteil -> war ein harter Winter...) Aber doch können wir zum Vater mit unseren Geschwistern im Arm kommen nud er hilft!

 
At 13:12, Blogger maze said...

Noch ein Nachtrag, weil ich das grad irgendwie überlesen hab:

"Ob ich dabei auch noch liebevoll fühle ist zweitrangig."

Es geht NICHT um ein Gefühl, was so über ein kommt, wie die Masern... In der Bergpredigt redet Jesus auch nicht von einem Gefühl, wenn er sagt: "Liebt eure Feinde!"
Es geht da um was ganz anderes.

 

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