13 Februar 2006

Die Vertrauensfrage

Am Samstag habe ich auf dem Weg zu meinem Bruder, der Geburtstag hatte, Anna besucht. Anna ist 14 Jahre alt und ich habe die im MFC-Gothic-Chat kennengelernt. Unsere Eltern kennen sich aus chrstlichen Kreisen. Ich finde das irgendwie witzig.
Ich kam mit ihrer Mutter ins Gespräch. Wir haben vorallem über den Chat gesprochen und sie macht sich eben Sorgen um ihre Tochter, weil sie ja so "schwarz geworden" ist. Sie fragte, ob ich mit den Eltern Kontakt aufnehmen würde, wenn ich denn im Chat erfahren würde, daß ein Teenie massive Probleme hat. Ich hab geantwortet, daß ich das bisher nur ein Mal in Betracht gezogen habe, es aber dann doch hab sein lassen, weil deren Mutter mir sowieso nicht geglaubt hätte.
Da befinde ich mich bei dieser Frage jedoch in einer Zwickmühle: Geh ich zu den Eltern, verspiele ich mein Vertrauen zu den Teenies, gehe ich nicht, können Teens noch tiefer abrutschen, ohne, daß es die Eltern überhaupt mitkriegen - bis hin zum Selbstmord (ich würde zumindest in dem Chat nichts ausschließen).
Zum Glück sind das bisher nur ungelegte Eier. Aber über die Frage denke ich seitdem nach. Ich brauche da wohl noch ne Portion Weisheit..
sofx

3 Comments:

At 11:35, Blogger raphael said...

oh krasse gedanken mit denen du dich auseinanderstzen musst, uli...
es ist eine große verantwortung, die du übernimmst wenn du dich wirklich kümmerst, um die menschen in diesem 'dunklen' chat.
ne wirkliche antwort hab ich nicht nur ein gefühl, wie ich mich verhalten würde (geboren aus meiner arbeit): bis zu einem gewissen punkt würde ich das vertrauen wahren und den schweren weg mitgehen. doch wenn abzusehen ist dass wirklich ernsthafte probleme zu kurzschlussreaktionen führen könnten, so wäre ein gespräch mit den eltern vielleicht sinnvoll...
aber auch nur wenn die eltern überhaupt zugang zu diesem problem ihres kindes haben könnten.
ich merke während ich schreibe dass dies immer eine spontane entscheidung sein würde, je nach situation und nach dem was Gott mir an tips geben würde... also vergiss mich und hör auf Gott *gg*
reno

 
At 14:36, Anonymous Anonym said...

Ich finde man macht es nur schlimmer wenn man mit den Eltern redet...
...weil diese dann total überfordert sind mit der Situation...und irgendwelche Kurzschlussreaktionen veranstalten.
Meistens verstehen sie ihr Kind nicht, weil die Kinder vor ihren Eltern immer auf "Sonnenschein" machen.
Manchmal gibt es zwar Situationen in denen es nicht anders geht...
Aber Ich persöhnlich würde meine Selbstmordgedanken keinem mitteilen, weil sich dann auch keiner Vorwürfe machen muss...das er nicht gehandelt hat...

 
At 22:32, Blogger maze said...

hm...heute kam im radio das ein Pfarrer sich auf das Beichtgeheimnis berufen muss (bzw. tat es in dem Fall) wenn ihm sachen anvertraut werden. In dem Fall hat jemand nem Pfarrer bei der beichte wohl n Maschinengewehr, ne Handgranate und noch ein paar nette Spielzeuge ausgehändigt. Der Pfarrer hat die Sachen abgegeben, hat aber die Aussage verweigert. Find ich gut.

Sowas ist und bleibt wohl immer so'n 2schneidiges Schwert. Ich handel da leider auch nicht immer richtig und habe da auch keine festen Regeln. Zuoft würd ich mir am liebsten in den Arsch beißen. Es ist halt echt eine Vertrauensfrage. Aber ich denke mir, das beste was wirklich helfen und was bewirken kann ist und bleibt Gebet. So Fromm und blöd es sich anhört. Meine Erfahrung. Der Segen ist soviel Wert. Ich weiß wie scheiße es ist, mit offenen Armen und Helferswillen daneben zu stehn und nichts, gar nichts, tun zu können.

In diesem Sinne: Gott segne dich und das Werk deiner Hände und führe und leite dich.

 

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