30 Oktober 2005

Wieviel Dogmatismus darfs (muß es?) denn sein? / Wieviel Zweifel?

In letzter Zeit stellen Menschen, die mir wichtig geworden sind, ihren Glauben auf den Prüfstand. Ich denke mir, daß es wichtig ist, seinen Glauben zu hinterfragen. Kann man das überhaupt, ohne seinen Glauben anzuzweifeln? Ich denke nicht. Wenn man anfängt, ziemlich dogmatisch zu glauben und keine Zweifel mehr zuzulassen, dann kommt sowas heraus wie die Kreuzzüge. Die glaubten ja auch ziemlich dogmatisch, hinterfragten nicht (weil es böse war?) und hatten dadurch die Gewalt eines Bulldozers. Ähnlich wie islamische, fundamentale Sprengstoffterroristen, die sich an das Versprechen klammern, nach ihrem Freitod mit 70 Jungfrauen (ich hoffe, ich sag jetzt nix falsches?) die Ewigkeit verbringen zu können (woran ich übrigens nicht glaube).
Aber Zweifel machen auch Angst, weil man anfängt, gewisse Sicherheiten aufzugeben. Solange man in seiner "dogmatischen Burg" sitzt, ist alles in Ordnung. Das birgt Sicherheit und Unfreiheit gleichzeitig.
Moment? Unfreiheit? Jesus macht doch frei? Das war ein Grund, wieso ich mich von der kath. Kirche distanzierte und das Suchen anfing.
Aber ich würde von mir auch behaupten, daß ich recht dogmatisch bin. Ein Punkt ist, daß ich glaube, daß die Bibel Gottes Wort ist. Wie gehe ich dann mit den anzuzweifelnden Bibelstellen um? Ich lasse den Zweifel im Raum stehen und hoffe, daß mir Gott das irgendwann mal erklärt. Und in der Tat tauchten dann in meinem Leben plausible Erklärungen auf, meistens, indem man gewisse Wörter im griechischen bzw. hebräischen Urtext liest und deren Bedeutung erfaßt. So nach dem Motto "Ach soo hat Gott das gemeint!". Sicher hat sich vieles bislang garnicht erklärt, eben da bin ich dogmatisch und glaube naiv. Dennoch habe ich (für mich!) erkannt und erlebt, daß die Bibel in sauvielen Punkten Recht hat.
Ich kann Zweifel gut verstehen und ich hoffe und bete, daß Gott direkt eingreift und denen antwortet, die mir wichtig geworden sind. Zweifel sind irgendwo auch "gesund", weil dadurch das abfällt, was nicht echt ist.
sofx

29 Oktober 2005

Schwester Jessica bloggt auch ;-)

Die Kichererbse aus Weichersbach bloggt jetz auch. Toll :-). Sie ist Mitgründerin der Jesus Freaks Bad Brückenau.
Willkommen in der Blogger-Family :-)
sofx

25 Oktober 2005

Hochtheologisches *G*

Jetzt muß ich auch mal was hochtheologisches ablassen. *g*
Ich bekomme immerwieder die Frage, ob man als Christ nun mit seiner Gnade rumsündigen darf, bis die Schwarte kracht, oder ob man sich auf biegen und brechen an irgendwelche Regeln halten muß. In meinen Augen ist das letztere einfacher, man hat Gesetze, an die krallt man sich und alles wird gut. Aber ich denke, das ist ein Trugschluß, denn es wird dann alles garnicht gut. Also aus eigener Kraft kann man sowieso nicht glücklich werden.
Mein Ansatz ist folgender: Ich habe eine Beziehung zu Gott, er hat mich von aller Sünde befreit und der, der das tat, sagt "liebe Gott von ganzem Herzen , ganzer Seele und ganzem Gemüt". Wie kann ich einen Gott lieben, den ich noch nichtmal kenne (am Anfang) ? Nun, ich denke, ich kann überhaupt nur Gott lieben, weil er mich zuerst geliebt hat. Das wiederum ist bei mir eng mit Glaube verknüpft, aber auch mit Dingen, die mir passiert sind und die ich Gott mal in die Schuhe schiebe (wo ich mir einfach lächerlich vorkäme, würde ich es Mr. Zufall in die Schuhe schieben).
Okay, wenn ich nun anfange, Gott zu lieben, dann wächst in mir auch der Hl. Geist, weil ja der, den ich liebe, in mir größer wird. Wenn das passiert wachsen auch die "geistlichen Früchte", wie sie Paulus beschreibt. Wenn man hingegen ne Glaubenskrise hat und von Gott angepißt ist (mal ganz ehrlich, wer ist das nicht gelegentlich?), dann hat man auch n Problem, mit dem, der in einem wohnt und dann tut man eben Dinge, die nicht so glorreich sind.
Aber das bedeutet ja noch lange nicht, daß man nicht gerettet ist. Freilich kann es passieren, daß man "abfällt", aber das passiert glaube ich maßgeblich, wenn man zu lange seinen Brass gegenüber Gott verheuchelt und "runterschluckt", der dann irgendwann explodiert. Ich persönlich war schon über Monate hinweg angepißt und bin immernoch beim Herrn :-). Meinungsverschiedenheiten müssen halt ausgetragen werden.
Sehe ich das - wie so oft - zu einfach?
sofx

Aufräumungsarbeiten...

Es gab ziemlich Reibereien innerhalb meiner Gemeinde. Ich möchte hier nicht groß darstellen, wer was warum falschgemacht hat. Diese Reibereien führten dazu, daß sowohl das Leitungsteam als auch die Gemeindeordnung "eingefroren" wurde. Mir ist klar, daß es nicht einfach ist, egal für wen. Am schlimmsten triffts die, die mehr oder weniger "zwischen den Stühlen" stehen. Klar ist, daß jetzt nach und nach wieder Frieden einkehrt (is zumindest meine subjektive Beobachtung), dennoch möchte ich auf das frozen-LT zugehen, ich weiß nur nicht so recht, wie. Den ersten Schritt habe ich gemacht und ich hoffe auf Aussprache und Versöhnung.
sofx

20 Oktober 2005

Ist Marschmusik typisch Deutsche Musik?

Ich hab mich vor ein paar Jahren mit einem Theologen unterhalten, wie denn in Deutschland, vorallem in freien Gemeinden, Lobpreis gemacht wird. Und wir kamen drauf, daß es Marschmusik ist. Also nicht immer, aber doch oft. Diese Musik taucht aber bei weitem nicht nur im christlichen Bereich auf, vorallem ist ja die typische Marschmusik bei Militärmärschen zu Hause. Ich denke da vorallem an Hitler und (Neo-) Nationalsozialismus. Aber selbst in der Metal/Gothic-Szene macht das nicht halt, denn für mich hört sich Eisregen (nein, keine Bange, ich höre sowas nicht wirklich) auch sehr nach Marschmusik an. Wie falsch liege ich da? ;-)
sofx

18 Oktober 2005

Auch im Jahr 2005 gehen die Freaks _nicht_ an Arsch :-)

Irgendwo bin ich froh, daß der Knatsch nun im Groben vorbei ist. Ich dachte wirklich, daß entweder "die Kritiker" (des Gemeindegründungsprozesses) oder ein paar vom Leitungskreis den Hut nehmen und gehen würden. Doch Gott hat mich mal wieder verblüfft. Es hielt keiner seine Abschiedsrede. Naja, noch nicht. Es geht weiter und ich hoffe, daß alle dabeibleiben, ich hoffe auf Einsicht auf beiden Seiten und daß die "Waffen" nun wirklich ruhen. Gemeinde ist nicht Krieg, sondern für ein Platz, wo man Frieden findet.
Und ich hoffe, daß der Frieden endlich wieder "in die Welt leuchtet".
sofx

07 Oktober 2005

Helium im Kopf

Mir fällt es schwer schon von Haus aus schwer, anzunehmen, daß man mich mag. Die Leute, die ich im Gohic-Chat kennengelernt habe, merken das wohl auch recht schnell. Ich stelle mir dann schnell die Frage, ob sie mich mögen oder doch nur "meine guten Taten". Von christlicher Seite ernte ich ebenfalls viel Lob und Anerkennung. Naja, und wenn ich es dann doch mal schaffe, Lob anzunehmen, bläht es mich auch schon auf und ich bekomme das Gefühl, daß mein Kopf sich mit Helium füllt (Hirn wird verdrängt!) und ich dadurch dann noch abhebe.
Und wenn ich das tue, werde ich teilweise überheblich, und dann bin ich dankbar dafür, daß man mich da wieder runter holt. Ich hoffe, ich habe immer Lebensweggefährten, die mit Steinschleudern (oder sowas) bewaffnet, meinen Heliumballon platzen lassen, je früher, desto besser, denn dann fällt man nicht allzu tief.
sofx

06 Oktober 2005

Es ist eine Stärke..

Schwäche zeigen zu können.
oder? ;-)
sofx

04 Oktober 2005

Ein Gedicht auf unser Auto

Einst billig gekauft und scheckheftgepflegt,
wurde der Motor schnell mit Pöl belegt.
Es fuhr gut soweit -
die erste Zeit.
Doch dann begann der Motor Öl zu verlieren
Ein Umstand, den mein Schrauber ließ sogar resignieren.
Ein anderer Schrauber beendete die Inkontinenz mit Öl
aber kurz drauf verlor er Kühlwasser und Pöl.
Beides wurde durch Nachziehen von Schrauben flux beendet.
Mal sehen, ob es bald die Straße(n) wieder schändet.
sofx

02 Oktober 2005

Gedanken zur Liebe, zum Lieben

Wenn man heuzutage an "Liebe" denkt, dann doch erstmal an "Beziehung", also an starke, etwa triefige Gefühle, daran, daß man einen Menschen am liebsten einfach "nicht mehr hergeben" würde (man merkt, daß ich in einem Chat voller Teenies bin ;-)). Ich denke darüberhinaus an Menschen, die mir als gute Freunde ans Herz gewachsen sind.
Aber egal, wo man hinschaut, man möchte doch irgendwas auch vom anderen zurück. So sind wir Menschen anscheinend gestrickt. Trotzdem ist es wichtig, Menschen, die man liebt, loszulassen. Am besten sogar so loszulassen, daß man ihnen garnicht mehr anmerken läßt, daß man etwas zurückbekommen möchte.
Ich bin ein sehr verknuffter Menschen (behaupte ich mal). Für mich ist Körperkontakt wichtig, einerseits in
Beziehungen, andererseits auch bei guten Freundschaften (dort freilich mit Grenzen). Es gibt mir eine gewisse Sicherheit, wenn man mich mal drückt, beispielsweise. Trotzdem möchte ich daran keine Freundschaft aufhängen. Das macht auch wenig Sinn.
Freundschaft oder Beziehung erscheinen mir deswegen oft kompliziert, weil jeder vom anderen etwas erwartet. Was würde passieren, wenn man voneinander grunsätzlich garnichts mehr erwartet, sondern daß jeder dem anderen freiwillig gibt und auch die Freiheit zugesteht, nichts zu geben? Mach ich mir Druck jemand anderes etwas zu geben, nur weil er etwas von mir erwartet?
Ich bin froh, daß ich in meine Ehe mir selten (vorsichtshalber sage ich mal nicht "nie" ;-))) diese Frage stellen muß und daß mir meine Beziehung zu meiner Frau entsprechend unverkrampft vorkommt. Mir erscheint diese Unverkrampfthet in dieser Beziehung heute als ein Wunder, weil ich daran sicherlich kaum was dazu beigtragen habe.
Ich stelle mir oft die Frage, wieso ich wen lieb habe und gerne Zeit mit ihm verbringe. Meine Frau zum Beispiel kann ich beim Fotografieren beobachten, wenn sie mit ihrer Praktica auf ner Wiese rumhopst und Nahhaufnahmen macht. "Meine Kleine" ist sehr sensibel und so verknufft, daß sie sogar mit Aprikosen schmust und sich ein wenig brutal vorkommt, wenn sie sie dann ißt. Meine Schwester (*G*) ist oft kindlich, ohne, daß es mir kindisch erscheint. Ich könnte noch weitere Menschen anführen, aber ich laß das mal besser ;-). Das sind eben so Dinge an Menschen, die mich anrühren, mich lieben lassen, und wo ich einfach nix anderes kann, als sie lieb zu haben (ohne, daß sie mir dazu etwas "erfüllen" müssen, weil sie es bereits durch ihren Charakter tun). Ist der erste Schritt zur Liebe, den Menschen, den man lieb gewinnt, "einfach sein zu lassen" ?
Wichtig bleibt jedoch, die Menschen, die man liebt, wieder loszulassen. "Die Liebe verlangt nicht das ihre", steht ja auch irgendwo in 1. Kor 13 ;-).
Ich beobachte oft, daß Menschen, die frisch in einer Beziehung sind, sich um der Beziehung Willen verkrampfen. So nach dem Motto "Wir sind jetzt zusammen, jetzt sind die Spielregeln anders als vorher, als wir noch gute Freunde waren". Irgendwie komisch, denn Freundschaft ist doch die Hauptsache einer Beziehung. Jungs/Männer neigen dazu, den Körper ihrer Freundinnen als Besitz in Anspruch zu nehmen (wie gesagt, Teenie-Chat ;-)), während Mädchen und Frauen versuchen, anderweitig "ihren Besitz" in Anspruch zu nehmen (etwa über Manipulation?). So sind einfach meine Beobachtungen. Ich denke, das erzeugt schnell Krampf und macht kaputt.
Naja, ein paar Gedanken dazu am Sonntag morgen (um nicht zu sagen "mitten in der Nacht" ;))
sofx