31 Januar 2006

Geistlicher Kampf?

Gestern hatte ich eine kleine Diskussion mit "meiner Kleinen", ob es nun Gott, den Teufel, etc. gibt. Schnell schweiften wir auf die Evoltutionstheorie ab und diskutierten darüber. Aber der Anlaß war ein anderer. Irgendwie hat es mich am Freitag ziemlich "abgeschossen" gehabt. Mir gings dann relativ schnell wieder gut, aber Freitag Abend war ich plötzlich (ohne erkennbaren Auslöser) total down.
Naja, momentan denke ich, daß es einfach "nur ein Angriff" war, schließlich habe ich ja mit vielen Leuten zu tun, die nicht an Gott glauben, mit denen ich rede, und ich kriege zum Teil sogar das Reply, daß ich "Jesus zeige".
Ich glaube an die "geistliche Welt" und damit auch an Satan, dem das so garnicht paßt, was ich da tue. Und er wird sich auch nicht von einem "Entschuldige, lieber Satan, könntest du mal bitte deine Finger von der Person weglassen, damit sie Jesus kennenlernt" erweichen lassen.
Dennoch bin ich auf der Siegerseite, auch wenn ich mich manchmal wie ein Bomberpilot fühle, der von Flagbeschuß ordentlich durchgeschüttelt wurde.
Ich glaube, daß es wichtig ist, daß Leute für mich beten und ich bin froh und dankbar, daß es sie gibt. Ohne Gebete wäre ich wahrscheinlich schon auf feindlichem Gebiet notgelandet, oderso.
sofx

30 Januar 2006

Freiheit des einzelnen

Am Samstag habe ich ein 14jähriges Mädchen besucht. Ihr Vater ist von der ev. Kirche angestellt und arbeitet dort als Diakon (wenn ich das richtig mitbekommen habe). Nunja, sie glaubt nicht an Gott und will sich daher nicht konfirmieren lassen. Ich finde das toll, daß sie da zu sich steht und auch Zivilcourage zeigt. Ich wünschte, ich hätte so mit 14 handeln können. Aber sie geht eben ihren Weg (erstmal) ohne Gott. Für mich überhaupt kein Ding, ich denke mir da einfach "wenn Gott dem Menschen die Freiheit gibt, sich für oder gegen ihn zu entscheiden, dann sollte wir, die wir ihm nachfolgen, dasselbe tun". Und außerdem kann sie sich ja noch später für Gott entscheiden. Für mich ist es wichtig, daß die Beziehung zu Gott echt und ehrlich ist.
Klar, logisch, beten kann man immer für sie. Aber entscheiden muß sie sich doch. Mir ist noch aufgefallen, wie sehr man innerhalb der Kirche an Riten hängt. Für mich ist das schon fremd geworden. Als ob die Konfirmation heilsnotwendig wäre? Ich sehe das einigermaßen locker und ich hoffe, das könnte ich bei meiner eigenen Tochter auch.
Dennoch finde ich gut, daß ihre Entscheidung, wenn auch zähneknirschend, akzeptiert wird. Und das letzte Wort in Sachen Gott ist da in meinen Augen noch nicht gesprochen ;-D.
sofx

29 Januar 2006

"Uli, wann kommst du mal wieder?"

Diese Frage habe ich in den letzten Tagen sehr oft gehört. Nein, ich denke nicht, daß man mich dabei als Kotzeimer mißbrauchen will oders sonst irgendwas. Dennoch setzt es mich unter Druck. Aber das liegt wohl an mir. Es sind einfach viele, die mir ans Herz gewachsen sind, viele, die derbe Verletzungen hinter sich haben und denen ich auch sagte "ich kann dir nicht wirklich helfen, denn ich habe kaum Zeit". Das bedeutet ja nicht, daß ich sie nicht mag. Und nein, das wird mir dann auch nicht unterstellt. Ich muß lernen, mich innterlich davon abzugrenzen.
Derzeit habe ich einfach wenig Zeit. Oft würde ich gerne tiefere Gespräche, die im Chat begonnen haben, in real life weiterführen, was natürlich nicht immer so auf Knopfdruck funktioniert (ich habe also nicht den Anspruch darauf).
Also ich möchte eigentlich nur sagen, daß ich gerne mit den MFC-Gothic-Leuten abhänge. Bitte löchert mich nicht, wann ich mal wieder aufkreuze. Wenns wärmer wird, dann komme ich hoffentlich wieder Mathilda und dem Joggingclub "Grün-Weiß" :-D.
sofx

24 Januar 2006

Bizarres von der "Ostfront"

Also ich bin in dem Gothic-Chat. Und da bekomme ich mit, daß einer Jude ist. Ich freu mich darüber irgendwie. Naja, wir plauderten ein wenig miteinander und verabschiedeten uns mit einem "shalom (adonai)". Und das in Mitten von Metalern, Gothics, und zT rechtsorientierten Leuten. Er selbst ist übrigens Punk.
Irgendwo Bizarr ;-)
sofx

Samstag, 21. Januar 2006

Wir standen auf, irgendwann morgens. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Bad Brückenau. Soweit lief noch alles sehr glatt. In Bad Brückenau wartete Arbeit auf mich: VoIP einrichten. Sollte ja an sich kein Problem sein. Nunja. Ich konfiguriere das Ding. Und - klar - es geht nicht. Dann hab ich die Konfiguration so vermurxt, daß garnix mehr ging und ich auch nimmer auf die FritzBox-Phone-Dings zugreifen konnte. Ich suchte verzweifelt nach einem Resetknopf. Ich telefonierte mit nem Kumpel, der mir die Kummerhotline von AVM nannte und so rief ich dort an. "Den Resetknopf haben wir wegrationalisiert", hieß es. Ich hatte das spontane Bedürfnis, ein paar BWLler zu schlagen, oderso. Naja die Telefonseelsorge schickte mir dann noch ein Fax, mit dessen Hilfe ich dann doch noch irgednwie auf die Box zugreifen konnte. Nach ca. 5 Stunden K(r)ampf lief dann alles so, wie es sollte.
Und ich mußte weiter. Nach Bad Kissingen. Meine Cousine feierte Geburtstag und ich nahm Dorothee noch mit. Um 18Uhr mußte ich in Bad Kissingen am Bahnhof sein, um Anna abzuholen. Doch auf mich warteten außerdem noch Lisa, Carina und Svenja. "Gut", denke ich mir, "beim Kull klappt das ja auch immer, daß er mehr Leute mitnimmt als er Sitzplätze hat" und machte hinten erstmal Platz, indem ich 3 Salatölflaschen leerte, die von Silvester noch hinten drin lagen. *LunkLunkLunk* ab in den Tank damit. Inzwischen knörten sich 4 Mädels hinten rein. als ich die letzte Flasche in den Abfalleimer geworfen hatte, stellte sich hinter uns ein dunkles Auto quer, 2 Männer stiegen aus und fragten mich, was ich denn da in den Tank gekippt habe und ob ich das irgendwo abgezapft hätte. Es war die Polizei in Zivil. Na super. Dann bemerkten sie, daß da hinten 4 Mädels saßen. Naja ich wurde aufgefordert, mindestens eine stehen zu lassen und eben 2 Mal zu fahren. Dann guckten sie noch nach Warndreieck und Verbandskasten und ich durfte losfahren. Lisa und Carina blieben also erstmal am Bahnhof. Ich fuhr Anna, Svenja und Dorothee zu meiner Cousine. Dorothee meinte nur trocken "zum Glück ist der Kull jetzt nicht angehalten worden, sonst hätten sie mich im Kofferraum gefunden". Ich mußte lachen. Ich habe dann Lisa und Carina abgeholt, die unbedingt noch Met kaufen wollten. Also ab ins Kaufland.
Dann war ich endlich auch mal bei der Party angekommen. Es war zunächst eigenartig-gedrückt und die Party lief schleppend an. Aber die Atmosphäre lockerte sich dann. Vielleicht auch, weil der Met ziemlich schnell leer war. Dann hat die Festplatte meiner Cousine ihren Geist aufgegeben und ich versuchte, ihren PC wieder in Gang zu bringen, was dann auch irgendwie klappte.
Ich hab mit einigen Leuten geredet und Wasserpfeife gerucht. Teilweise wars richtig chillig *G*. Leider konnte ich mir für einzelne nich so viel Zeit nehmen und ich fands gut, wenigstens mit Anna etwas näher geredet zu haben.
Vorallem um meine Cousine und Jana, "meiner Kleinen", tat es mir sehr Leid. Ich will mir in Zukunft mehr Zeit für sie nehmen, so gut ich das eben hinkriege.
Ich hab dann noch mit Lisa und Carina bis ca. 4.30Uhr getagt, dann fuhr ich nach Bad Brückenau zurück. Und weils auf dem Weg lag, nahm ich noch Lisa mit. Wir plauderten noch ein wenig im Auto. Sie sagte mir, daß ich im Mainfrankenchat vielen sauwichtig bin und daß ich zum Teil der einzige Mensch bin, der sich für sie interessiert. Das tat einerseits schon gut, andererseits machte mir das auch Angst. Ich will ja keine Menschen enttäuschen. "Das wird nicht ausbleiben", meinte Lisa dazu. Überhaupt hat sie mich an dem Abend sehr verblüfft, wie klar und unemotional sie redete und doch konnte sie sehr gut rüberbringen, daß sie mich mag.
Ich bin in mitten der "Generation", auf dich irgendwie Bock habe, obwohl ich nicht wirklich dazugehöre. Ich denke, daß Gott mich da hingestellt hat, aber ich prüfe, wieviel ich tun kann. Auf jeden Fall habe ich große Freude dran.
Da mich noch Glatteis überraschte, dauerte die Heimfahrt lange und ich lag um 5.30Uhr in der Haja.
sofx

23 Januar 2006

Same procedure as 2003?

Als ich 2003 eine 5-Wöchige "JF-DA-Pause" eingelegt hatte, kam in der Gruppe erstmal Panik auf (so wurde mir berichtet). Gut, damals war ich noch in der Leitung, dennoch gab es für mich damals keinen anderen Ausweg. Ich stand kurz vorm Burnout. Auf ähnliche Weise wurde mir versucht, ein schlechtes Gewissen einzureden bzw. versucht, mich so schnell wie möglich wieder in die Gruppe zu bringen. Dies geschah zT auf ängstliche und damit auch manipulative Art und Weise ("sind wir dir jetzt alle egal?").
Nun bin ich kein Leiter mehr, dennoch hatte ich den Eindruck, daß viele den noch in mir sehen, irgendwo. Ich war auch nicht so ausgebrannt wie 2003, so weit wollte ich es diesmal nicht kommen lassen.
Und kaum mache ich diesen Schritt, schon fängt der Laden (wieder) an zu laufen? Seltsam. Scheinbar ist das nötig? Ich harre der Dinge und beobachte, was geschieht.
Nein, ich finde das nicht schlimm, vielmehr fühle ich mich darin bestätigt, daß ich die JF-DA nicht (mit)leiten soll. Es müssen andere ran und dazu muß ich Platz machen. Irgendwie kreiseln meine Gedanken dazu so.
sofx

20 Januar 2006

Wer kennt diese Person?


*grins* Man hats mir erlaubt
sofx

Wurst am Bauch

Jetzt muß ich zu dem Gelächter meines Hauskreises doch nochmal Stellung beziehen. Also. Da ich diese Woche die 74kg-Marke durchfressen habe, habe ich beschlossen, Abends einfach weniger zu essen. Der Grund ist dabei nicht, daß ich diese Wurst am Bauch (und wenn sie nur die Größe einer Wiener hat) häßlich finde, sondern, daß sie mich einfach stört, zB beim Treppensteigen. Das wabert so. Ist das so schwer zu verstehen? ;-)
Ich stehe jedenfalls nicht vorm Spiegel, jammere, daß ich zu fett bin, und tu nichts dagegen, oder, noch schlimmer, esse kleinere Rationen, dafür aber um so häufiger. Mein Ziel ist dabei erstmal 70kg.
Uli, der ne ruhige Kugel schiebt.

19 Januar 2006

Aufwachend und lernend

Ja, ich hab es irgendwie begriffen, oder ich fange an, zu begreifen. Ich habe begriffen, daß ich Grenzen setzen muß und ich lerne, zu begreifen, wo ich emotional erpreßt wurde/werde.
Man hat mir gesagt, daß es gut ist, sich um Menschen zu kümmern und man hat mir versucht ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ich das nicht mehr konnte, oder, noch schlimmer, wollte. Vielleicht habe ich mir das schlechte Gewissen auch eingeredet?
Man hat mir gesagt, daß man in einer Gemeinde füreinander verantwortlich ist, und dabei fühlte ich mich oft dafür verurteilt, wenn ich zB zu Gunsten meiner Ehe andere Prioritäten setzte.
Ich begreife neu, daß ich mich in erster Linie vor Gott zu verantworten habe und daß mich sonst niemand zu verurteilen hat. Das befreit. Und ich lerne neu, meine Grenzen zu verteidigen.
Ich hoffe, ich bin für die Zukunft sensibler dafür, zu erkennen, wo Manipulation anfängt und vorallem, mich rechtzeitig und angemessen dagegen zu wehren.
sofx

18 Januar 2006

Verteidigung von Grenzen

Es mag hart klingen, aber ich merke, daß meine Entscheidung, den JF-DA erstmal den Rücken zu kehren, richtig ist.
Ich merke, daß ich mich extrem schnell angegriffen fühle sobald mir manipulativ etwas unterstellt wird, was so nicht stimmt (etwa, daß die Leute bei den JF-DA mir egal wären). Hierbei erkenne ich eine deutliche Grenzverletzung und ich setze mich dagegen zur Wehr. Wenn es sein muß auch mit aller Härte. Ich habe kein schlechtes Gewissen und werde mir auch sicherlich keines einreden lassen. So. Jetzt wißt ihr Bescheid.
sofx

16 Januar 2006

Mein letztes Gefecht..

..habe ich gestern bis auf weiteres bei den JF-DA gefochten.

sofx

13 Januar 2006

Christliche Rebellen

"Prüft alles sorgfältig, und baheltet nur das Gute! Das Böse aber - ganz gleich in welcher Form - meidet wie die Pest." (1. Tessalonicher 5, 21-22)
Irgendwie hab ich mir das so durchgelesen und mir überlegt, dazu mal was zu bloggen. Es ist, glaube ich, eine kirchliche Geschichte. Martin Luther hat erkannt, daß Vergebung allein aus Gnade geschieht und ist dafür eingestanden. Er war ein Rebell seiner Zeit, es hat dem kirchlichen System sehr geschadet, indem er einfach die Bibel, das Wort Gottes, für den "einfachen Menschen" verständlich gemacht hat. Er wurde sogar für "vogelfrei" erklärt, was soviel bedeutet, daß man ihm das Recht auf Leben genommen hatte. Er hat also für seine Meinung seine Rübe riskiert.
Inzwischen gibt es neben der reformierten Kirche noch zahlreiche Freikirchen, aber es existiert scheinbar immernoch ne Art "Einheitsbrei". Doch es trauen sich immer mehr, aus diesem Einheitsbrei auszusteigen und damit auf ihre Weise gegen Religiösität zu rebellieren. Ich finde das toll, auch wenn ich mich nicht mehr soo rebellisch fühle. Es werden neue Träume von Gemeinde(form) getäumt und die Menschen werden durch Jesus frei(er), auch ihre Meinung zu Jesus zu sagen, auch wenn sie vom "Einheitsbrei" abweicht.
Ich denke dabei an Josia und Claudia, aber auch an Claudias Traum, Josha und "seine" Datscha.
Mir persönlich liegt es nicht so sehr am Herzen, neue Gemeindeformen zu finden, ich suche nur eine Gemeinde, in der ich mich "fallen lassen" kann, also, deren Menschen ich anvertrauen kann. Das hat freilich auch mit der Gemeindeform zu tun. Ich bin gespannt, was sich da tut. :-)
Viva la revoltion! *grins*
sofx

10 Januar 2006

Vaterlose Gesellschaft

Am Sonntag habe ich mit Josha über Teenies geredet und er sagte das, was ich schon lange irgendwo denke. Wir haben eine "vaterlose Gesellschaft". Ich habe viel mit Teenies zu tun und es ist eine Ausnahme, wenn sie eine ("gesunde") Beziehung zu ihrem Vater haben. Die meisten haben mit ihm nichts zu tun und wenn, dann ist diese Beziehung eher krank. Warum sind Männer oft so teilnahmslos, wenn es um ihre Kinder geht? Ich hoffe, ich mache nicht dieselben Fehler und ehrlichgesagt habe ich Angst davor.
Was mich besonders berührt ist die Dankbarkeit, die mir entgegengebracht wird, wenn ich mich nur ein klein wenig mit ihnen beschäftige, mal frage, was in deren Köpfen vor sich geht. Das ist garnichtmal so viel und doch anscheinend sauviel aus der Sicht derer, mit denen ich mich beschäftige. "Wenn Väter wüßten, was sie da verpassen", denke ich mir dabei oft. Ich schaue einfach gerne zu, wenn sie von alleine gehen, wenn sie mal vorsichtig "angeschubbst" werden und ein klein wenig unterstützt werden. Einfach mal "zuhören" ist dabei anscheinend schon sehr viel wert.
Das Dilemma ist, daß es viele solcher Teenies gibt und es ist mir klar und das befreit mich auch, daß ich nix dagegen tun kann. Ich will damit sagen, daß ich mich zur Verfügung stellen kann und daß ich mit Gott und meiner Frau/Ehe abwägen muß, wieviel ich geben kann (darf). Mir ist klar, daß ich ohne meine Frau das nicht könnte, ich bin durch sie "geerdet" und ohne Gottes Kraft wäre ich sowieso schon längst ausgebrannt.
Ich hab mir ja schon vor ein paar Monaten über die "Generation Knuff" Gedanken gemacht, wahrscheinlich liegt das Geknuffe auch daran, daß Teenies heute wenig "väterliche Nähe" gespürt haben?
Leider wird dieser Mangel an dieser Nähe oft ausgenutzt - nicht selten auf perverse Art und Weise, wodurch noch tiefere Verletzungen entstehen.
Wie auch immer, ich bin für ein paar Mädchen sowas wie ein "Ersatzpapa" geworden. Klar kann ich keinen echten Vater damit ersetzen, dennoch will ich - soweit es meine Zeit zuläßt - da sein. Das muß freilich vorher abgeklärt sein, sonst enttäusche ich auch.
sofx

09 Januar 2006

Neues Geblogge

Joar, es gibt wiedermal ein paar "neue":
Niels, Alex, Joni (JF-Brückenau) und Yasi (MFC-Gothic) bloggen auch. :-)
sofx

06 Januar 2006

Taktischer Rückzug...

Nach 1 Jahr, 8 Monaten und 18 Tagen habe ich beschlossen, mich zum Teil vom MFC (Gothicchat) zurückzuziehen. Das heißt im Klartext, daß ich weit weniger drin sein werde. Der Grund ist, daß ich mich, und vorallem meine Ehe, überlasten würde. Diejenigen, die mir ans Herz gewachsen sind, finden mich auch im ICQ (#9947645), bzw. mit ihnen rede ich schon mehr im ICQ oder MSN.
Ich brauch mal etwas Ruhe, vorallem Ruhe mitm Herrn, die ich mir dafür nehmen will.
Zeit ist mein wertvollstes Gut, das erkenne ich in diesen Tagen mal wieder sehr.
HoSnoopy wird dann wahrscheinlich wieder grün *G*
sofx

01 Januar 2006

2005

"Daß es vorbei ist" antwortete meine Frau, als sie gefragt wurde, was 2005 am besten war. Irgendwie traf sie damit meine Stimmung, die ich in dem Moment empfunden habe. Es war bei den Jesus Freaks Darmstadt.
Dennoch war das Jahr für mich sehr "widersprüchlich". Es fing recht harmlos an, idyllisch. Ich freundete mich mit jemanden von der "Ostfront" an, die JF-Brückenau wuchsen und wir hatten tolle Parties, während sich das Klima in Darmstadt Stück um Stück verschlechterte. Freundschaften zerbrachen und eine recht gut "funktionierende" Gemeinde wurde in 6 Monaten in eine depressive Gruppe "umgewandelt". Warum, weshalb, wieso will ich hier nicht posten. Ich habe das letzte Jahr in der Hinsicht in der letzten Nacht nochmal revuepassieren lassen.
Doch auch an der Ostfront flogen die Fetzen. Ich fühlte mich gezwungen, jemanden anzuzeigen, der meiner Frau und mir mit Mord und Totschlag drohte (oder mindestens mit Krankenhaus), ich bekam "Kontaktverbot" zu Menschen, bzw. es wurde in 4 Fällen Menschen vor die Entscheidung gestellt, ob sie nun mit mir oder deren Freund Kontakt haben wollten. Das verfolgte mich auf ähnliche Weise sogar bis zu den JF-Darmstadt. In 3 Fällen fiel die Entscheidung auf mich, letztlich.
Bei all der Scheiße, die in Darmstadt passiert ist, passierten viele gute Dinge in Bad Brückenau, Schweinfurt, Bad Kissingen. Irgendwie hat mir das auch geholfen. Ich wurde von vielen guten Dingen überrascht und bin Gott dankbar dafür. Es war ein Jahr voller Siege und Niederlagen.
In allem wurde ich von meiner Frau begleitet, die, neben der Krise in Darmstadt noch die "Nebensächlichkeit" eines Referendariats hat(te). Der Urlaub dies Jahr war auch dementsprechend. Trotzdem finde ich es bewundernswert, wie sie alles deichelt(e). Ich bin froh, daß ich mir ihr verheiratet bin, weil ich ohne sie in diesem Jahr vmtl. ganz woanders gelandet wäre.
Mit einer Freundin wurde ein neues Kunstwort entwickelt: "Öhnen". Es war eine Art, mehr oder weniger (selbst)ironisch mit verschiedenen Dingen umzugehen :-). Mit ihr teilte ich viel Freude und Leid und ich bin dankbar, daß sie da ist. Aber auch beeindruckt von ihr (worauf ich jetzt nicht näher eingehen will).
Und ich wurde für weitere Freundschaften offen, ich wurde gleich von 4 Mädchen als "Papa" adoptiert und ich habe wirklich große Freude daran - soweit es eben meine Zeit zuläßt. Mir wurde mehr und mehr klar, daß ich endlich wirklich Papa werden will - was mir allerdings auch Angst macht (Angst zu versagen).
Zu Teenies habe ich eine gewisse Affinität bekommen, die ich aber noch prüfen will und werde. Ich halte mich an sich nicht für sehr "gut", vetrauenswürdig oder für einen besonders weisen Menschen. Dennoch vertrauten sich viele Teenies an und ich bin darüber verwundert, dankbar und ja, auch gerührt. Aber ich habe (angeblich) auch älteren (und damit meine ich älter als ich es bin) Menschen geholfen.
Mir wurde erneut klar, daß ich Menschen auch Angst machen kann. Ich wirke anscheinend auch in gewisser Weise bedrohlich. Ist es der "Geist in mir", der "düsterern Seelen" Angst macht? Sicherlich könnte ich so argumentieren, aber ich will das nicht, weil ich mich damit als "besser" hinsttellen würde, was ich nicht bin. Ich nehme an, es ist einfach die Angst vor dem Ungewohnten, das ich anscheinend ausstrahle.
2005 war ein Jahr voller Grenzverletzungen und Lernen, Grenzen zu respektieren. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die von Christen verletzt wurden. Das tut mir besonders weh - sowohl im "Osten" als auch im "Westen" Ich möchte als Christ echt sein/bleiben und niemals Menschen vorschreiben, wo sie langzugehen haben. Es war ein Jahr, in dem ich viel anzuhören hatte und ich wenig sagen konnte, viel zu wenig.
Es war ein Jahr, in dem ich ziemlich viele Menschen lieb gewonnen habe, aber auch ein Jahr, in dem ich viele Menschen verloren habe. Letzteres war für mich zum Teil bitter, zum Teil aber auch befreiend.
Ich hoffe, 2006 wird ruhiger, aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß es aufregend(er) werden wird als 2005, aber mit der Hoffnung, daß es überwiegend positive Aufregung sein wird.
sofx